Neue Erkenntnisse zur Entstehung der Multiplen Sklerose

Eine Forschergruppe um Prof. Dr. Thomas Korn von der Klinik für Neurologie am Klinikum rechts der Isar der TU München hat neue Erkenntnisse zu den entzündlichen Entstehungsmechanismen der Multiplen Sklerose gewonnen. Die Wissenschaftler zeigten, wie bestimmte T-Zellen zu einer verstärkten Zerstörung des Gewebes beitragen: Gamma-Delta-T-Zellen können die Bildung sogenannter regulatorischer T-Zellen unterdrücken, die eine Gewebeschädigung hemmen könnten. Die Forschungsergebnisse sind in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Immunity erschienen.
In Deutschland leiden etwa 130.000 Menschen an Multipler Sklerose (MS), einer der häufigsten entzündlichen Erkrankung des Zentralen Nervensystems (ZNS). Bei der MS richten sich Zellen des Immunsystems, sogenannte T-Helferzellen, gegen Bestandteile der Markscheiden von Nerven in Rückenmark und Gehirn. Die so entstehenden Schädigungen der Markscheiden führen zu Störungen in der Reizweiterleitung innerhalb der Nerven, was beim Patienten Symptome wie Lähmungen, Empfindungs- und Sehstörungen hervorruft.
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Einflüsse von Begleiterkrankungen auf die MS werden immer deutlicher

Obwohl Wechselwirkungen zwischen Begleiterkrankungen und chronischen Erkrankungen stark ausgeprägt sind, haben die Auswirkungen von Begleiterkrankungen auf die jeweilige chronische Krankheit bislang kaum die Aufmerksamkeit der Forscher erhalten. Bei der Multiplen Sklerose (MS) jedoch ändert sich das mehr und mehr. Hier mehren sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse, dass körperliche und mentale Begleiterkrankungen – genauso wie schlechte Gewohnheiten wie zum Beispiel Rauchen oder auch Übergewicht – nicht nur weit verbreitet sind, sondern auch einen negativen Einfluss auf die Krankheit haben. Diese Begleiterkrankungen bzw. -umstände sind in der Lage, die klinische Ausprägung des Krankheitsverlaufs zu beeinflussen (z.B. mehr und schwerere Schübe), die Diagnose zu verzögern, den Krankheitsfortschritt zu beschleunigen und die gesundheitsbezogene Lebensqualität zu verschlechtern.
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Einfluss eines Injektionsmanagementsystems auf Therapietreue, Patientenzufriedenheit und gesundheitsbezogene Auswirkungen: Die BETAPATH-Studie

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronische Erkrankung, die bislang nicht heilbar ist. Darum erfordert sie eine lebenslange Behandlung. Die medikamentöse Behandlung beginnt in der Regel mit einem Immunmodulator, der regelmäßig mit einer Spritze injiziert wird. Die Patienten erfahren keine Heilung ihrer MS-Symptome, höchstens einen Stillstand, und nicht selten treten vor allem am Anfang der Behandlung Nebenwirkungen auf. Das alles ist nicht dazu angetan, die Therapietreue zu verbessern. Behandelnde Ärzte und Herstellerfirmen von Immunmodulatoren legen daher großen Wert auf Therapiebegleitung, bei der den Patienten jegliche Unterstützung zur Krankheits- und Therapiebewältigung gegeben werden soll, die sie benötigen. Die Verbesserung und Weiterentwicklung der Injektionssysteme, die beim regelmäßigen Spritzen helfen, ist deswegen ein wichtiges Thema bei der prophylaktischen Behandlung der MS.
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Funktionelle elektrische Stimulation verbesserte die Gehfähigkeit bei Fußheberschwäche

Die Fußheberschwäche ist ein sehr weit verbreitetes Symptom bei MS-Erkrankten, das die Gehfähigkeit und damit die Mobilität stark einschränkt. Die funktionelle elektrische Stimulation wird zunehmend auch bei MS erforscht, und zwar zur Behebung der Fußheberschwäche, und zeigte in einer randomisierten, kontrollierten Studie einen Nutzen.[1]

Für die Mobilisierung von Schlaganfallpatienten, die Lähmungen in den Beinen haben, stellt FES einen wichtigen Bestandteil der Rehabilitation dar. Vor 50 Jahren begannen Liberson und Kollegen erstmalig, diese Methode bei Schlaganfallpatienten mit Fußheberschwäche mit Erfolg anzuwenden;[2] inzwischen wird FES bei verschiedenen Erkrankungen mit neurologisch bedingten Lähmungen eingesetzt. Durch gezielte Anregung des Peronäusnervs bewirkt sie die Kontraktion derjenigen Muskeln, die für das Anheben des Fußes zuständig sind. Das Prinzip basiert auf einem Schalter, der immer dann einen feinen elektrischen Strom auslöst, wenn beim Gehen der Fuß angehoben werden soll. Dadurch zieht sich der Fußhebermuskel zusammen, so dass der Fuß hochkommt und nicht mehr beim Nachvornesetzen mit den Zehen am Boden hängenbleibt. Das batteriebetriebene Gerät wird wahlweise am Knie oder an der Hüfte befestigt oder einfach in der Tasche getragen und ist mittels Drähten mit den Elektroden verbunden, die unterhalb des Knies aufgeklebt sind. Eine Illustration des Prinzips ist beim Hersteller des in der Studie benutzten Gerätes zu sehen.[3]
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